Die Donau droht Passau zu fluten
Teils heftige Regenfälle haben die ohnehin schon prekäre Hochwasserlage in der Nacht noch verschlimmert:Besonders betroffen sind die Städte Chemnitz, Passau und Tübingen. Keller liefen voll, Straßen wurden überschwemmt, Städte liegen teils unter Wasser. In Reutlingen werden inzwischen zwei Menschen vermisst - sie könnten in einen Fluss gefallen sein.In Passau trat die Donau über ihre Ufer und überschwemmte bereits eine Brücke und zwei Straßen. Der Pegelstand des Flusses erreichte nach Angaben des Hochwassernachrichtendienstes um 4.00 Uhr 8,51 Meter. Das entspricht der höchsten Meldestufe. Der Höchststand wird für Sonntag oder Montag erwartet, die Stadt rechnet dann mit einem Pegelstand über 9 Metern. Normal liegt er bei rund 4,50 Meter. Auch in Regensburg droht die Donau über die Ufer zu schwappen.
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Bundesstraßen liegen unter WasserIn Chemnitz trat der gleichnamige Fluss über die Ufer. Mehrere Straßen wurden gesperrt. Unter anderem stehen die Bundesstraßen 95 und 180 bei Burkhardtsdorf unter Wasser. Auch die Bundesstraße 6 zwischen Meißen und Niederwartha ist wegen des Hochwassers auf der Elbe gesperrt. Starker Regen und Überflutungen verursachten am Samstag viele Unfälle.
In Dresden ist das Terrassenufer überschwemmt. Im Osten Deutschlands rechnen die Meteorologen mit Dauerregen und steigendem Wasserstand.
Video Autofahrer versinken in den Wassermassen Hochwasser flutet Autos von Schwimmbad-Besuchern. zum Video
In der sächsischen Kleinstadt Grimma, wo schon am Samstag Teile der Innenstadt unter Wasser standen, blieb die zwar Nacht ruhig. Am Sonntag stieg der Pegelstand der Mulde dort aber wieder. Wasser ströme erneut in die Stadt, hieß es. Der örtliche Krisenstab befürchtet neue Überschwemmungen.
Zwei Vermisste in ReutlingenAuch der Neckar trat bei Tübingen über die Ufer. Reutlingen werden inzwischen zwei Menschen vermisst - sie könnten in die Echaz, einem Neckarzufluss, gefallen sein. Im Stadtgebiet lief eine Tiefgarage voll Wasser. Im Nachbarort Gönningen schwappte die Wiezaz über die Ufer und überschwemmte die Produktionsanlagen einer Firma, eine Schule und eine Turnhalle.
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Auch Elbe und Rhein schwellen weiter an. Zwischen Rheinfelden in der Schweiz und der Schleuse Kembs wurde die Rhein-Schifffahrt eingestellt. Auf dem Neckar fahren zwischen Stuttgart und Heilbronn seit Freitag keine Schiffe mehr. Auch auf dem Main in Würzburg ruhte die Schifffahrt.
Durchatmen in ThüringenIn Thüringen entspannt sich die Lage. Bei Erfurt und im Landkreis Sömmerda sinkt der Pegelstand der Gera. Dort waren Deiche aufgeweicht und teilweise undicht. "Es ist ein sehr ernstes Hochwasser", sagte Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, die direkt aus China in die Flutregionen gereist war. Einige Häuser seien beträchtlich zu Schaden gekommen. Lieberknecht lobte die große Solidarität und Hilfsbereitschaft der Menschen. "Der Zusammenhalt in einer solchen Situation ist gut und wichtig", sagte sie in einem Interview von "MDR aktuell".
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Quelle: AFP, dpa