Nach der Flut: Deggendorfer dürfen in ihre Häuser zurück !!
Viele Deggendorfer finden in ihren Häusern ein einziges Trümmerfeld vor. (Quelle: dpa) Die Aufnahmen der bis zu den Dächern überfluteten Häuser und Gebäude im niederbayerischen Landkreis Deggendorf haben schockiert. Inzwischen ist der Pegel der Donau gesunken. Die meisten Menschen dürfen nach dem Hochwasser in ihre Häuser zurück. Was sie vorfinden, ist mit Worten nur schwer zu beschreiben.Viele Menschen seien am Boden zerstört, zitiert "Spiegel Online" Roland Vogt, einen Einsatzleiter der Hilfskräfte. "Wenn die Leute von ihren zerstörten Häusern zurückkommen, weiß ich nicht, ob ich nicht sofort einen Sanitäter mitschicken soll", heißt es in dem Bericht weiter.
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Große Solidarität Viele Menschen in Deggendorf wissen nicht, wie es in den nächsten Tage weitergehen soll. Ein Trost ist zumindest die enorme Solidarität und Hilfsbereitschaft der Mitmenschen.
Die Spenden von Mitbürgern und Firmen stapeln sich in den trocken gebliebenen Ortsteilen. Kleidung und Schuhe für Erwachsene und Kinder, Zahnbürsten, Rasierer, Duschgel. Alles liegt säuberlich aufgereiht in der Aula einer Schule. Und es wird immer mehr.
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Die Anteilnahme und Hilfsbereitschaft der Menschen sei unglaublich, sagte Schulleiter Robert Seif. Auch am Wochenende werde die Spenden-Stelle geöffnet bleiben.
Es sei aber gar nicht so einfach, solche Spenden anzunehmen, sagte Einwohnerin Sabrina Meyer. "Viele Menschen haben halt eine Scheu davor, weil man nicht weiß, bei wem man sich bedanken soll."
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Wie das Technische Hilfswerk berichtete, seien neben Abpumpen und Aufräumen auch Abstützarbeiten an hochwassergeschädigten Gebäuden nötig. Besorgt zeigte sich das THW angesichts der Wettervorhersagen, die Starkregen für die Mitte und den Süden Deutschlands ankündigen.
Schäden noch nicht abzusehen Die genauen Schäden der Hochwasserkatastrophe sind bislang noch gar nicht abzusehen. Nach Schätzungen des Bundeslandwirtschaftsministeriums vom Freitag beläuft sich der bundesweite Schaden alleine für die Bauern derzeit auf rund 172 Millionen Euro, mit steigender Tendenz.
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Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) fürchtet für die Volkswirtschaft insgesamt einen Schaden in zweistelliger Milliardenhöhe.
Offen ist auch, wer die Milliardenschäden zahlen soll. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) forderte die Solidarität der anderen Bundesländer. "Das ist eine nationale Aufgabe, da müssen die 16 Bundesländer und der Bund zusammenhalten", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung".
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Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) deutete an, dass die Finanzhilfen für Flutopfer falls nötig aufgestockt würden. Bisher hat der Bund 100 Millionen Euro Soforthilfe zugesagt. Steuererhöhungen seien trotz des hohen Schadens nicht nötig, sagte Schäuble der "Passauer Neuen Presse".
Quelle: t-online.de, dpa