Hallo , ich habe euch hier einmal alle Infos zum
aktuellen Pferdefleisch Skandal zusammengetragen Pferdefleisch in mindestens 19 Produkten großer Ketten 18.02.2013, 14:58 Uhr | vdb, dpa
Der Pferdefleisch-Skandal um Lasagne mit Pferdehack schlägt immer weitere Kreise. Nachdem zunächst in Großbritannien, Irland, Schweden und Frankreich Produkte mit Pferdefleisch aufgetaucht sind, riefen nun auch zahlreiche deutsche Supermärkte Fertigprodukte zurück. Eine Liste zeigt nun, welche Produkte aus den Regalen genommen wurden und auch zu Hause nicht mehr verzehrt werden sollten. Viele Supermärkte betroffenZuerst rief Real die Tiefkühl-Lasagne von Tip zurück. In ihr wurde Pferdefleisch nachgewiesen. Auch in dem Tiefkühlprodukt "Gut & Günstig Lasagne Bolognese" von Edeka ist in Stichproben Pferdefleisch gefunden worden. Zudem wurde eine verdächtige Lasagne der Firma Eismann aus dem Handel genommen. In der Tiefkühl-Lasagne von A&P, vertrieben über Kaiser's Tengelmann wurde ebenfalls Pferdefleisch nachgewiesen. Weitere Lasagnen, die zurückgezogen wurden, sind Lasagne Bolognese Capri, vertrieben über Metro und die Mou Lasagne Bolognese von Rewe.
Pferdefleisch auch in Chili Con Carne und Gulasch Doch betroffen sind auch andere Fertigprodukte mit Hackfleisch: Die Cucina-Ravioli Bolognese von Aldi Süd, die Combino Tortelloni von Lidl, das Rewe Chili Con Carne sowie die Spaghetti Bolognese, aber auch die Mou Canelloni von Rewe. Sogar im Omnimax Rindergulasch von Aldi Süd wurde Pferdefleisch nachgewiesen. Zuletzt zog Aldi Nord heute Penne Bolognese und Gulasch, Sorte Rind, aus den Regalen. In beiden Produkten wurden Anteile von Pferdefleisch nachgewiesen.
Kunden können diese Produkte beim Händler zurückgeben. Verzehren sollten Sie diese in keinem Fall mehr, da sie Medikamentenrückstände enthalten können.
"Pferdefleisch" muss in der Zutatenliste stehenGenerell ist auch in Deutschland der Verkauf von Pferdefleisch erlaubt - vorausgesetzt, das Produkt ist entsprechend deklariert. Beim Verkauf von Fleisch, egal ob Burger, Lasagne oder Bratwurst muss immer die Tierart angegeben werden. In der Zutatenliste muss - wenn enthalten - "Pferdefleisch" stehen, betont die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh). Das war bei der Skandal-Lasagne nicht der Fall. Gleiches gilt auch für Speisen im Restaurant. Die Herkunft des Fleisches in verarbeiteten Lebensmitteln muss jedoch nicht angegeben werden, was Verbraucherschützer schon lange kritisieren.
Pferdefleisch-Skandal: Fleisch aus rumänischem SchlachtbetriebDie Herkunft des in der Skandal-Lasagne enthaltenen Pferdefleisches ist dubios: Das auch in deutschen Fertigprodukten gefundene Pferdefleisch stammt aus rumänischen Schlachtbetrieben, informiert die vzhh. Über Zwischenhändler sei es über Zypern in die Niederlande und schließlich zu einem französischen Unternehmen gelangt. Dieses hat dann die Lasagne produziert und an die Firma Findus verkauft. Von ihr wurden dann die betroffenen Supermärkte beliefert. Insgesamt scheine eine international agierende Fälscherbande beteiligt gewesen zu sein.
In Deutschland gibt es nur wenige Rossschlachterein. Jährlich werden dort rund 4.000 Tonnen Pferdefleisch angeboten. Das macht weniger als 0,05 Prozent der in Deutschland verzehrten Gesamtmenge an Fleisch aus. Deshalb findet man im normalen Supermarkt so gut wie keine Pferdefleischprodukte.
Ist Pferdefleisch schädlich?Pferdefleisch ist rot bis dunkelrot. Sein Geschmack ist leicht süßlich. Als Wurst oder Sauerbraten gilt es auch bei wenigen Liebhabern als Delikatesse. Generell ist Pferdefleisch nicht gesundheitsschädlich. Jedoch wurden in der Vergangenheit öfter zu hohe Cadmiumwerte in Pferdefleisch nachgewiesen. So wurde 2012 nach Angaben der vzhh 30 Mal vor Pferdefleisch gewarnt. Cadmium ist für den menschlichen Körper giftig. Es kann in zu hohen Dosen die Nieren, aber auch die Knochen schädigen. Auch der Einsatz von verbotenen Medikamenten und Dopingmitteln stellt ein Problem dar. Welche Gefahren dann von belasteten Lebensmitteln ausgehen, ist jedoch bislang nicht bekannt. Deshalb sollten Pferde einen "Equidenpass" tragen, der das Pferd als "Lebensmittelpferd" oder "Nichtlebensmittelpferd" einstuft. In der Praxis funktioniert diese Trennung meist jedoch nicht.
Medikamenten-Rückstände in Skandal-Lasagne gefundenRückstände solcher den Pferden verabreichten Stoffe sind auch in der Skandal-Lasagne nachgewiesen worden. Tests der britischen Lebensmittelaufsicht FSA haben ergeben, dass Fleisch von drei mit dem Medikament und Dopingstoff Phenylbutazon gespritzten Pferden wohl in die Nahrungskette geraten ist. Das Fleisch sei von Großbritannien nach Frankreich verkauft worden, sagte Ernährungsstaatssekretär David Heath im britischen Parlament nach Angaben der BBC. Insgesamt seien 206 Pferdekadaver getestet worden. Die Lebensmittelaufsicht arbeite mit den französischen Behörden zusammen, um das Fleisch aus der Nahrungskette zurückzuhalten. Tests auf Phenylbutazon in Frankreich seien bislang negativ ausgefallen. Die Gesundheitskommissarin Professor Dame Sally Davies wies darauf hin, dass Phenylbutazon für Menschen ein geringes gesundheitliches Risiko aufweist. Allerdings ist in der EU die Behandlung von lebensmittellliefernden Tieren mit Phenylbutazon verboten.
Betroffene Fertiggerichte besser nicht essenBesonders deshalb wird auch von dem Verzehr der Lasagne von Real, Edeka, Eismann sowie der anderen verdächtigten Produkte abgeraten. Zwar sei der Fleischanteil in den Produkten nicht so groß, dass akute Gefahr drohe, sagt Andrea Schauff von der Verbraucherzentrale Hessen. Aber aus vorbeugendem Gesundheitsschutz sollte man die Fertiggerichte lieber nicht essen. So gehe der Verbraucher sicher, dass er nicht unwissentlich Medikamente zu sich nehme. "Man kann jetzt noch nicht sagen, inwieweit Medikamentenrückstände in den Produkten enthalten sind", betonte die Ernährungsexpertin. Die Herkunft des Fleisches sei unklar, und es gebe noch keine Erkenntnisse, ob es Rückstände und wenn ja welche es enthält. Genusstaugliches Pferdefleisch muss frei davon sein.
Quelle: vdb, dpa