Wirbel um Seehofers Facebook-Panne
Da hat wohl mal wieder ein Politiker ein wenig unüberlegt gepostet: Mit einer Bemerkung auf seiner Facebook-Seite handelt sich CSU-Chef Horst Seehofer Ärger ein.Dabei ging es um den überraschenden Verzicht des Beraters des bayerischen SPD-Spitzenkandidaten Christian Ude für Integrationspolitik, Mahmoud Al-Khatib, auf seine Landtags-Kandidatur in Seehofers Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen.
Mehr kurze Schlagzeilen
- Brand auf neuem Kreuzfahrtschiff ausgebrochen
- Drei Jahre Haft für "Augen-Schützen"
- Marsroboter "Curiosity" nach Panne wieder betriebsbereit
- Mutmaßlicher Mörder gesteht Einsatz von K.-o.-Tropfen
- Älteste Frau der Welt feiert ihren 115. Geburtstag
"Das soll mir erst mal einer nachmachen"Dieser Schritt war am Sonntag mit dem Hinweis auf "familiäre und berufliche Gründe" verkündet worden.
Daraufhin schrieb Seehofer zunächst bei Facebook: "Ich habe in meinem Stimmkreis noch gar nicht mit dem Wahlkampf begonnen und mein Gegenkandidat hat trotzdem schon aufgegeben. Das soll mir erst mal einer nachmachen."
Foto-Serie: Die Top-Nachrichten des Tages 6 Bilder von 6
Komplizierte Schwangerschaft Al-Khatib antwortete am Dienstag - ebenfalls auf Seehofers Facebook-Seite: "Meine hochschwangere Frau durchlebt eine sehr komplizierte Schwangerschaft mit zum Teil lebensbedrohlichen Begleiterscheinungen. Sie braucht mich JETZT und nicht erst nach der Wahl!!! Daher auch der Entschluss, mit sofortiger Wirkung zurückzutreten."
Al-Khatib fügte hinzu: "Ich bitte inständig darum, dies zu respektieren. Wer sind Sie noch mal, Herr Seehofer? Vorsitzender der CHRISTLICH Sozialen Union? Sie sollten sich schämen... "
Nachrichten-Videos
- Hugo Chávez ist tot
- Rebellen stürzen Assad-Statue
- China erhöht Militärausgaben
- Sturm spült Schiffe an Küste
- Forscher heilen Kind mit HIV
Entschuldigung von SeehoferDer CSU-Chef reagierte auf diese Sätze und schrieb: "Sehr geehrter Herr Al-Khatib, das tut mir aufrichtig leid! Ich habe mit großer Betroffenheit durch Ihr Posting von den Beweggründen Ihres Rückzuges und vom Gesundheitszustand Ihrer hochschwangeren Frau erfahren."
Seehofer versicherte: "Selbstverständlich hätte es von mir nie eine Bemerkung gegeben, wenn dies auch nur ansatzweise bekannt gewesen wäre. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie von Herzen alles Gute. Meine Gedanken sind bei Ihrer Frau."
Die Antwort von Al-Khatib kam wenig später: "Sehr geehrter Herr Seehofer, ich danke Ihnen für Ihre Nachricht und nehme Ihre Entschuldigung selbstverständlich an. Dennoch sollte die Berechtigung eines solchen Kommentars nicht vom Bekanntsein der familiären Gründe abhängig sein." Für ihn sei jedoch "diese Angelegenheit hiermit beendet". Al-Khatib fügte hinzu: "Ich werde Ihr Bedauern meiner Frau ausrichten."
Quelle: dapd