Nordkoreas Armee genehmigt Atomschlag gegen die USA !
Nordkoreas Diktator Kim Jong Un droht den USA mit einem Atomschlag (Quelle: dpa)
Nordkorea hat den USA offiziell mit einem Atomangriff gedroht. Wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, veröffentlichte die oberste Militärführung in Pjöngjang eine entsprechende Mitteilung. Zudem verlegte Nordkorea offenbar eine Mittelstreckenrakete an die Ostküste und blockierte weiterhin den Zugang für Südkoreaner zum gemeinsam betriebenen Industriekomplex Kaesong. Das Weiße Haus und das Pentagon würden formell darüber in Kenntnis gesetzt, dass militärische "Operationen ohne jede Rücksicht" nun bewilligt seien, hieß es in der Mitteilung. Das schließe auch Atomwaffen neuester Bauart ein.
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US-Verteidigungsminister warnt vor "echter und klarer Gefahr"US-Verteidigungsminister Chuck Hagel warnte eindringlich vor der "echten und klaren Gefahr" durch das nordkoreanische Atomprogramm. "Sie haben jetzt nukleare Fähigkeiten, sie haben Fähigkeiten zum Raketenabschuss", sagte er in Washington.
Das Pentagon kündigte an, angesichts der Drohungen aus Nordkorea "in den kommenden Wochen" ein Raketenabwehrsystem auf der zu den USA gehörenden Pazifik-Insel Guam aufzustellen. Das US-Militär beorderte in den vergangenen Tagen bereits Kampfflugzeuge und Zerstörer in die Region.
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Von der Verlegung einer nordkoreanischen Mittelstreckenrakete berichtete das südkoreanische Verteidigungsministerium. Der Grund dafür ist bislang unklar. Die Agentur Yonhap spekulierte über einen weiteren Raketentest.
Oder aber die Rakete solle während der Feierlichkeiten zum 101. Geburtstag von Staatsgründer Kim Il Sung am 15. April abgefeuert werden. Der Großvater ist für den derzeitigen Diktator Kim Jong Un nach Angaben von Diplomaten und Medien das große Vorbild.
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Deutscher Raketenexperte schließt Angriff auf USA ausMit der an die Ostküste verlegten Rakete sei ein Beschuss der USA ausgeschlossen, sagte Südkoreas Verteidigungsminister Kim Kwan Jin. Der Minister widersprach bei einer Sitzung des Verteidigungsausschusses im Parlament Berichten, wonach es sich um eine Rakete vom Typ KN-08 mit einer Reichweite von 10.000 Kilometern handele.
Der deutsche Raketen-Experte Robert Schmucker hält es für unmöglich, dass das stalinistische Regime die USA ernsthaft mit einem Angriff gefährden könnte. "Nordkorea kann Amerika nicht bedrohen, weil sie keine kriegsmäßig einsetzbaren Raketen haben, die diese Reichweite und Nutzlastkapazität haben", sagte der Professor für Raumfahrttechnik an der TU München.
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist seit einigen Wochen stark angespannt. Die Regierung in Pjöngjang hatte in den vergangenen Tagen bereits mehrfach mit einem Atomangriff auf die USA gedroht.
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"Gnadenloser Einsatz" der Streitkräfte"Der gnadenlose Einsatz unserer revolutionären Streitkräfte ist endgültig untersucht und genehmigt worden", erklärte der Generalstab der nordkoreanischen Armee über die amtliche Nachrichtenagentur KCNA.
Nordkorea verfügt nach Ansicht von Experten allerdings nicht über die technischen Mittel, das US-Festland mit Langstreckenraketen anzugreifen.
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Doch ein Angriff mit Mittelstreckenraketen etwa auf die US-Truppen in Südkorea oder Militärstützpunkte in Japan läge durchaus im Bereich des Möglichen. Ferner kann das Land mit seinen Raketen Ziele in ganz Südkorea erreichen.
Nordkorea hatte bereits vor einem Monat mit einem Präventivschlag gegen die USA gedroht. Vergangene Woche ordnete die Armee an, die Raketen für einen Angriff in Bereitschaft zu versetzen. Wenig später erklärte Pjöngjang, es befinde sich mit Südkorea im "Kriegszustand".
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Industriekomplex geschlossenWeiterhin untersagte Pjöngjang südkoreanischen Beschäftigten die Einreise in den gemeinsam betriebenen Industriekomplex Kaesong. Einen Bericht der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap, wonach alle Südkoreaner Kaesong bis zum 10. April verlassen müssen, dementierte das Vereinigungsministerium in Seoul.
Die nordkoreanischen Behörden hätten lediglich einige Unternehmen aufgefordert, eine Liste mit Namen von Arbeitern zu übergeben, die den Komplex bis zu diesem Datum verlassen wollten.
Auf dem weitläufigen Gelände des Parks arbeiten über 50.000 niedrig bezahlte nordkoreanische Arbeiter für 123 Unternehmen aus Südkorea. Sie produzieren dort unter anderem Textilien und Bekleidung, Haushaltsgeräte, Bauteile für Maschinen, Autos und Halbleiter. Die Errichtung der Industriezone begann 2003, Ende 2004 wurden dort die ersten Produkte hergestellt.
Im vergangenen Jahr wurden in dem Gewerbekomplex Güter im Wert von rund 470 Millionen Dollar produziert.
Obwohl Hunderte Südkoreaner sich dort freiwillig aufhalten, droht Seoul mit einer Militäraktion, um sie zu befreien. Es sei ein Notfallplan erarbeitet worden, erklärte Verteidigungsminister Kim Kwan Jin.
Quelle: AFP, dpa